Auch im Herbst und Winter eigenes Gemüse ernten – das geht! Hier verraten wir dir, welche Sorten du ab sofort ins Beet gehören – und was es für reichhaltige Erträge zu beachten gilt. Übrigens: Wer zu spät dran ist, kann vorgezogene Jungpflanzen kaufen und trotzdem ein üppiges Gartenerlebnis genießen.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtige auf einem Blick
Diese Sorten kannst du jetzt im Freiland aussäen:
- Möhren
- Winter-Rettich
- Feldsalat
- Endivien
- Pak Choi
- Mangold
- Rote Beete
- Radieschen
- Grünkohl
- Rucola
- Knollenfenchel
- Steckrübe
- Spinat
Diese Sorten solltest du als vorgezogenes Pflänzchen anbauen:
- Wirsing
- Kohlrabi
- Brokkoli
- Chinakohl
- Winterlauch
- Rosenkohl
- Blumenkohl
Direkt ins Beet – welches Gemüse du im Spätsommer aussäen kannst
Möhren: Bis Ende Juli lassen sich Möhren direkt im Beet aussäen – hier auf einen sonnigen Standort achten und mäßig gießen. Verfärben sich die Blattspitzen, sind deine Herbstmöhren erntereif. Besonders gut für eine spätere Aussaat eignen sich Sorten wie „Nutri Red“, „Rodelik“, „Rotwild“ oder „Purple Haze“.
Winter-Rettich: Im Juli oder August gesät, kannst du die prall herangewachsenen Knollen des schwarzen Winterrettichs zwischen Oktober und November aus der Erde ziehen. Das Gemüse bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte, ordentliche Duschen und einen lockeren Boden. Zwischen den Samen 15 bis 20 Zentimeter Platz lassen. Auch toll, um eigenen Hustensaft zu kochen!
Feldsalat: Es gibt zwar Sorten für die Frühjahrsaussaat – im Herbst schmeckt Feldsalat aber am besten. Ab Mitte Juli mit 10 bis 15 Zentimeter Abstand ins Beet streuen (bevorzugt auf unkrautfreien und etwas feuchteren Böden) und bis in den Winter ernten. „Gala“ oder „Favor“ eignen sich für die Herbsternte, mehltaufeste und frostharte Züchtungen wie „Vit“ oder „Holländischer Breitblättriger“ können im Freiland sogar überwintern.
Endiviensalat: Die Sonne reduziert den Nitratgehalt – je kräftiger sie auf deine Endivien scheint, desto milderer und weniger bitter schmeckt das Gemüse. Mindestens 30 Zentimeter Platz lassen zwischen den Samen und zunächst kräftig gießen, später (ab einer Größe von 10 Zentimetern) eher mäßig. Geerntet wird bis in den November.
Pak Choi: Damit er gut wächst, braucht Pak Choi einen lockeren Boden, viel Wasser und milde Temperaturen. Weil er zu Kohlhernie – einer Pilzkrankheit – neigt, solltest du in seiner Umgebung niemals andere Kohlgewächse anbauen. 25 Zentimeter Pflanz zwischen den Pflänzchen lassen und Ende September nach 50 bis 70 Tagen ernten.
Mangold: Winterharte Sorten dürfen bis Anfang September ins Beet gestreut werden. Hier einen sonnigen bis halbschattigen Ort wählen mit lockerem Boden. Zwischen den Reihen 30 bis 40 Zentimeter Platz lassen. Regelmäßig gießen und düngen – Mangold gehört zu den nährstoffhungrigen Starkzehrern, gönne ihm deswegen alle 6 bis 8 Wochen etwas Kompost oder organischen Dünger.
Rote Beete: An einem vollsonnigen und warmen Standort bildet sie besonders schöne Knollen – wenn nicht vorhanden, tut es auch ein halbschattiges Plätzchen. Zwischen den Pflänzchen 25 bis 30 Zentimeter Platz lassen, gerne alle zwei bis drei Wochen mit Brennnesseljauche düngen und ernten, sobald sich Flecken auf den Blättern zeigen. In einer feuchten Sandkiste gelagert, kannst du die Knollen bis zum Frühjahr genießen.
Radieschen: Schnellwachsende Sorten landen schon drei bis acht Wochen nach der Aussaat auf dem Teller. Weil sie rasant gedeihen, benötigen sie jeden Tag ausreichend Wasser. Auf lockeren Böden gesät, ist keine Düngerzugabe nötig. Gönne den Knollen außerdem einen sonnigen und luftigen Standort. Achtung: zu spät geerntet, schmecken sie pelzig.
Grünkohl: Wer im Herbst oder Winter knackigen Grünkohl aus dem eigenen Anbau genießen möchte, sollte ihn spätestens jetzt säen. Er bevorzugt sonnige oder halbschattige Plätze und schwere Böden.
Um ihn vor Kohlhernie zu bewahren, keine anderen Kohlgewächse in seiner Nähe pflanzen und Standorte bevorzugen, auf denen in den letzten zwei Jahren kein Kohl gediehen ist. Frost schadet ihm nicht – er kann also bis März im Beet bleiben und nach Bedarf geerntet werden.
Rucola: Sandige bis lehmige Böden, viel Sonne und genügend Wasser – hier wächst Rucola hervorragend. Weil er nur wenig Platz in Anspruch nimmt und kaum Ansprüche hat, eignet er sich als „Lückenfüller“ zwischen Möhren, Zwiebeln und anderen Gemüsesorten. Achtung: Nicht in die Nähe von Kohl setzen! Bis September säen und nach rund sechs Wochen ernten.
Knollenfenchel: Herbstsorten wie „Perfektion“, „Zefa Tardo“, „Hercules“, „Pollux“ oder „Sirio“ bis Ende Juli in unkrautfreie, tiefgründige und nährstoffreiche Beete säen. Lichter Halbschatten ist ebenfalls in Ordnung, allerdings bevorzugt das Gemüse ein sonniges Plätzchen. Die Erde feucht (nicht nass!) halten und nach 6 bis 9 Wochen ernten – vor der Blüte, die Pflanze deswegen im Auge behalten und rechtzeitig aus der Erde holen.
Steckrübe: Bis Ende Juli ins Freiland gestreut, wachsen Steckrüben innerhalb weniger Wochen zu prächtigen Knollen heran. Vorausgesetzt, du gönnst ihnen einen sonnigen oder halbschattigen Standort und ausreichend Wasser – die Erde darf gerne dauerhaft feucht sein. Zwischen den Samenkörnern 40 bis 50 Zentimeter Abstand lassen.
Spinat: Zwischen Juli und September (in milden Regionen bis Anfang Oktober) gesät, verwöhnen dich frostharte Sorten bis in den Winter hinein mit ihren würzigen Blättern. Der perfekte Standort variiert, viele Arten bevorzugen jedoch einen sonnigen Platz. Weil Spinat Pfahlwurzeln bildet, benötigt er einen tiefen und aufgelockerten Boden.
Diese Sorten pflanzen – und ab September ernten
Wirsing: Er gehört zu den Starkzehrern und entwickelt teils riesige Kohlköpfe – Wirsing braucht deswegen ordentlich Platz, einen nährstoffreichen Boden und viel Dünger (eine Überdüngung gilt es jedoch zu vermeiden). Mit Freude angenommen wird ein sonniger Ort, allerdings sind halbschattige Beete ausreichend. Zwischen den Pflanzen 50 bis 60 Zentimeter Platz lassen.
Kohlrabi: Vorgezogene Kohlrabi nicht zu tief ins Beet setzen; sonst liegen die Knollen auf dem Boden auf und faulen. Bis Anfang August gepflanzt und regelmäßig gewässert, gedeihen sie je nach Sorte innerhalb von acht bis zwölf Wochen heran. Als Mittelzehrer freut Kohlrabi sich über einen Schluck Jauche beim Auspflanzen und sechs Wochen danach.
Brokkoli: An einen sonnigen, windgeschützten und tiefgründigen Standort setzen, mäßig gießen und sechs Wochen nach der Pflanzung organisch düngen – dann erwarten dich schon bald üppige Kohlköpfe. Weil Brokkoli Kalk liebt, diesen im Herbst gerne in die Erde einarbeiten.
Chinakohl: Als Starkzehrer solltest du deinem Chinakohl etwas mehr Aufmerksamkeit schenken – er braucht reichlich Wasser, einen gehaltvollen Boden und Dünger. Pflanze ihn nur dort, wo zuvor kein Kohl gewachsen ist oder andere Kreuzblütler gedeihen. Staunässe und zu viel Wind gilt es zu vermeiden, dann kannst du nach 80 bis 90 Tagen eine reiche Ernte einfahren.
Winterlauch: Mit etwas Gartenvlies geschützt, versorgen dich Sorten wie „Kenton“ oder „Ashton“ auch bei Minusgraden mit frischem Porree. Die Stangen etwa 15 Zentimeter tief in die Erde stecken, zwischen ihnen 20 Zentimeter Platz lassen. Alle zwei bis vier Wochen gerne einen Schuss Brennnesseljauche ins Gießwasser mischen.
Rosenkohl: Manche Sorten vertragen Temperaturen bis -10 Grad – unbedingt jetzt ins Beet setzen, um sogar im Dezember eigenes Gemüse zu ernten! Voraussetzung sind ein humusreicher Boden, viel Wasser und etwas Brennnesseljauche oder Kompost. Haben die Knospen die Größe einer Walnuss erreicht und zeigen sich ihre Blätter fest verschlossen, sind sie reif.
Blumenkohl: Als weiterer Starkzehrer auf dieser Liste bevorzugt Blumenkohl tiefgründige und nährstoffreiche Böden – arbeite vor dem Anpflanzen deswegen Kompost in die Erde ein. Zusätzlich braucht der Kohl Kalk (zum Beispiel Algenkalk). Gönne ihm einen vollsonnigen bis halbschattigen Ort, gieße ihn regelmäßig (von allen Kohlsorten hat er den höchsten Wasserbedarf!) und er schenkt dir nach ca. 8 bis 12 Wochen schmackhafte Röschen.
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