Warum immer alles kaufen, wenn wir es ausleihen können? Gerade bei Gegenständen, die du nur ein paar Mal im Jahr brauchst (klassisches Beispiel: die Bohrmaschine!), lohnen sich die Konzepte der Sharing-Economy – für deinen Geldbeutel und für die Umwelt. 10 interessante Ideen stellen wir hier vor.
Inhaltsverzeichnis
Foodsharing
Du fährst spontan in den Urlaub – und ein Blick in den Kühlschrank offenbart, dass Obst und Gemüse bei deiner Rückkehr mit weißem Flaum überzogen wären. Nicht wegwerfen! Haben Nachbarn oder Freunde keinen Appetit auf die übrigen Lebensmittel, teile sie über Foodsharing.
Wahrscheinlich gibt es auch in deiner Nähe so genannte „Fairteiler“: Räume oder Regale, wo du übrige Speisen für andere ablegen (bzw. selbst abholen) kannst. Um die Hygiene zu wahren, gilt es einige Regeln zu beachten – Hackfleisch oder roher Fisch sind zum Beispiel tabu. Weitere Voraussetzungen findest du hier: https://wiki.foodsharing.de/Hygieneregeln
Alternativ kannst du dich bei den „Essenskörben“ umsehen: Lebensmittelangebote privater Personen. Diese geben an, was sie übrig haben – du fährst vorbei und holst ab, was du brauchst. Funktioniert natürlich genauso gut anders herum!
Kurz: Foodsharing ist eine tolle Initiative, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden! Welche Speisen in deiner Umgebung auf ihre Rettung warten, lässt sich auf dieser Karte (https://foodsharing.de/karte) einsehen.
Carsharing
Gerade in Städten mit gut ausgebautem ÖPNV-Netz kommen viele Menschen ohne Auto zurecht – meistens jedenfalls. Manchmal, zum Beispiel, weil du einen schweren Gegenstand transportieren möchtest, geht es aber vielleicht nicht anders. Dann sind Carsharing-Angebote eine tolle (und günstige!) Alternative zum eigenen PKW.
Auf Plattformen wie stadtmobil.de kannst du unkompliziert und in kürzester Zeit einen Leihwagen buchen – wenn du magst, begleitet er dich sogar in den Auslandsurlaub. Und: Anders als bei der herkömmlichen Vermietung, bist du wesentlich flexibler. Die Leihstationen bleiben rund um die Uhr geöffnet – bezahlen, einsteigen und los düsen!
Auch praktisch: Mitfahrgelegenheiten. Lange Strecken gemeinsam zu fahren, spart Ressourcen, ihr teilt euch die Kosten und obendrauf vielleicht ein gutes Gespräch.
Couchsurfing
Hotelübernachtungen gehen zum einen ganz schön ins Geld – zum anderen verschlingen sie wertvolle Ressourcen und produzieren viel CO2: zum Beispiel, weil im Gastgewerbe mehr gewaschen und geputzt wird als bei uns zu Hause. So kommt es, dass eine Nacht 24,7 Kilo (0-2 Sterne Hotel) bis 47,6 Kilo (5-Sterne-Hotel) Treibhausgase in die Atmosphäre pustet – sagt der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA.
Eine tolle Alternative: Couchsurfing. Hier bieten dir Menschen rund um den Globus ihr Sofa oder ein Zimmer an und zwar völlig kostenlos. Gerade, wenn du in anderen Ländern unterwegs bist, absolut lohnenswert. Tauche viel tiefer in dein Reiseziel ein, als du es im Hotel tun würdest, knüpfe Bekanntschaften zu Einheimischen und lass dir Geheimtipps verraten.
Nur bedingt für dich geeignet, wenn du gerne deine Ruhe und Privatsphäre hast. Außerdem solltest du natürlich stets genau hinsehen, zu wem du dich nach Hause begibst.
Mundraub
Direkt vom Baum oder Strauch gepflückt, schmeckt es am besten – das macht sich „Mundraub“ zunutze. Die Webseite verrät dir, wo du in deiner Nähe kostenlos Früchte, Nüsse und Kräuter ernten kannst: zum Beispiel Brombeeren, Kornelkirschen, Haselnüsse oder Felsenbirnen.
Diese gedeihen meistens auf frei zugänglichen Orten, du benötigst also keine Erlaubnis – nur ein Körbchen, um deine Schätze zu bergen. Handelt es sich um einen privaten Ort, ist dies mit der Bitte einer vorherigen Mail oder eines Anrufes eingetragen.
Facebook-Ortsgruppen
Bohrmaschinen, Tapeziertische und Leitern haben eines gemeinsam: Sie sind überaus praktisch – du brauchst sie jedoch nur wenige Male im Jahr. Warum also viel Geld für Gegenstände ausgeben und Ressourcen in Anspruch nehmen, die anschließend im Keller verstauben? Weil es komfortabel ist und du jederzeit Zugriff hast – ohne vorheriges Rumfragen.
Viel einfacher klappt das mit Facebook-Ortsgruppen. Einmal gepostet, melden sich erfahrungsgemäß einige Leute auf dein Gesuch – oft freuen sie sich sogar, dir helfen zu können. Und wer weiß, vielleicht knüpfst du nebenbei neue Bekanntschaften in deiner Stadt.
Kommerzielle Leih-Plattformen
Noch schneller und zuverlässiger kannst du Werkzeuge, Kleidung oder Kameras (ja, sogar Hüpfburgen und Gartenmöbel!) auf kommerziellen Plattformen leihen – kostet zwar etwas Geld, erspart dir aber die eigene Anschaffung. Wer im Urlaub richtig schöne Fotos schießen möchte, benötigt für den Alltag vielleicht gar keine Spiegelreflexkamera.
Brauchst du Schubkarren oder eine Heckensäge, frage in deinem Baumarkt nach. Viele bieten Leihgeräte auf stündlicher Basis an.
Kurz: Egal, was du dir ausborgen willst – im Internet findest du gewiss eine Plattform, selbst wenn diese mit kleinen Gebühren verbunden sein mag.
Kleidertauschpartys
Wie Vinted, nur offline und kostenlos – Kleidertauschpartys! Jeder bringt (gewaschen und gut erhalten) mit, was er selbst nicht mehr tragen möchte und tauscht einstige Lieblingsstücke oder Fehlkäufe gegen Modeteile, die andere Besucher loswerden wollen.
Wann eine öffentlichen Kleidertauschpartys in deiner Nähe steigt, verrät die Veranstaltungsliste von Kleidertausch.de: https://www.kleidertausch.de/events/
Vielleicht hast du sogar Lust, eine solche Party selbst zu organisieren? Wie das funktioniert, erfährst du hier: http://kleidertausch.greenpeace-hamburg.de/checkliste/
Spielzeugkiste
Kinder wachsen rasant – Spielzeuge, die heute noch Spaß machen, verstauben vielleicht schon nächsten Monat in der Ecke.
Auf meinespielzeugkiste.de kannst du Laufräder, Wackeltürme, Puzzles, Playmobil und hunderte andere Spielzeuge leihen, die Kinderaugen zum Glänzen bringen oder Motorik und Konzentration fördern – und sich stets der geistigen und körperlichen Entwicklung deines Lieblings anpassen.
Das Ganze funktioniert auf der Basis von monatlichen Abos in unterschiedlichen Größen (2 bis 6 Spielzeuge). Es gibt keine zeitlichen Grenzen, was du geliehen hast, darfst du so lange behalten, bis dein Kind die Lust verliert. Einfach zurückschicken und etwas Neues auswählen!
nebenan.de
Bevor du einen selten benötigten Gegenstand kaufst, lohnt sich ein Blick in dieses Portal. Vielleicht leiht dir ein Nachbar, was du brauchst – oder vielleicht hast du im Keller stehen, wonach jemand anderes sucht. Verfügbar in allen Bundesländern und wahrscheinlich jeder Stadt.
Interessant: Hier wird auch Nachbarschaftshilfe angeboten, zum Beispiel Unterstützung beim Renovieren oder Einkaufen.
Nextbike
Um von A nach B zu gelangen, muss es nicht immer das Auto der oder ÖPNV sein – miete doch ein Fahrrad, um die Strecke zwischen Büro und Biomarkt zurückzulegen.
Das Konzept: Du gehst zu einer Nextbike-Station, öffnest eines der Schlösser über die entsprechende App, fährst los – und stellst das Rad in einer Nextbike-Station an deinem Ziel ab. Spart Zeit, setzt Glückshormone frei und macht dich auch ohne PKW ein Stück mobiler!
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