Du liebst unseren Planeten. So sehr, dass du seine Schönheit gerne mehrmals im Jahr erkunden würdest – es aber entweder nicht tust (verursacht schließlich viel CO2) oder hinterher nagen jedes Mal Gewissensbisse an dir. Das kommt dir bekannt vor?
Dann solltest du jetzt weiterlesen! Hier verraten wir dir 8 wirkungsvolle Tipps, mit denen du andere Länder bereist, ohne der Umwelt zu schaden.
Inhaltsverzeichnis
Das Abenteuer deines Lebens: Entdecke Europa – mit dem Zug oder Bus
Wer sich im Paradies in der Sonne aalen möchte, muss nicht unbedingt in den Flieger steigen: Ja, die Ferne mag mit exotischen Versprechungen locken – aber auch in Deutschland und Europa findest du Strände mit glasklarem Wasser, üppige Wälder, tosende Schluchten, romantische Altstädte und historische Sehenswürdigkeiten. Deswegen möchten wir dich ermutigen: Lass dich von der Schönheit deines eigenen Kontinents verzaubern – wahrscheinlich wird es dich überraschen, welche Highlights er parat hält. Wirf zum Beispiel einen Blick auf die Plitvicer Seen oder den Triglav Nationalpark. Und das sind nur zwei Orte, die genauso gut in der Karibik oder den Tiefen Kanadas liegen könnten.
Traumziel gefunden? Besuche es mit dem Zug, Bus oder Auto – einen effizienteren Tipp zum nachhaltigen Reisen gibt es nicht. Kostet etwas Zeit, verwandelt deinen Urlaub aber in ein unvergessliches Abenteuer. Und tut natürlich der Umwelt gut.
Bedenke: Jeder Kilometer im Reisebus oder Eisenbahn-Fernverkehr stößt 29 Gramm Treibhausgase aus, der PKW kommt auf 143 Gramm – und das Flugzeug auf 214 Gramm. Angenommen, du reist von Berlin nach Paris. Entscheidest du dich für Bus oder Bahn, stößt dein Ausflug 58 Kilo Treibhausgase (beide Strecken) in die Atmosphäre. Entscheidest du dich für das Flugzeug, kommst du auf 428 Kilo.
Lass deine Treibhausgase verschwinden
Bus und Zug sind keine Option? Wenn du fliegst, freut sich unser Planet über eine CO2-Kompensation. Zwar ist es immer besser, keine Treibhausgase auszustoßen. Kommst du nicht drumherum, helfen dir Anbieter wie Atmosfair, Myclimate oder Arktik dabei, die Menge des von dir verursachten CO2 an anderer Stelle einzusparen: Meistens, indem sie erneuerbare Energien fördern.
Bevorzuge lange Aufenthalte & Rundreisen
Besonders wirkungsvoll, wenn du einen anderen Kontinent erkunden möchtest: Nimm dir (falls möglich) viel Zeit für deine Reise. Besuche alle Orte, von denen du schon immer geträumt hast. Vielleicht hast du sogar Lust, mehrere Länder kennenzulernen?
In Südamerika oder Asien angekommen, findest du häufig Bus- und Zugverbindungen, mit denen du dich quer durch den Kontinent bewegen kannst. Und das spart ordentlich CO2 – vor allem, wenn du viele kürzere Urlaube durch einen längeren Aufenthalt ersetzt und dementsprechend nur einmal den Langstreckenflug buchst.
Iss’, was vor Ort wächst
Macht ohnehin mehr Spaß, als in der Ferne die gewohnte Kost zu verspeisen: Erkunde die heimische Küche deines Reiseziels – auch das spart CO2. Meistens schmackhafter und günstiger genießt du abseits von großen Touristenrestaurants in familiengeführten Betrieben. Lässt du dein Geld lieber hier anstatt bei einer Kette, unterstützt du außerdem die lokale Wirtschaft.
Gehört in jedes Gepäck: Trinkflasche & Co
Vor allem in Ländern mit schlechter Entsorgungsinfrastruktur unglaublich wichtig: Vermeide Müll, wo immer es geht. Nimm deine Trinkflasche mit (vorher nachfragen, ob das Leitungswasser zum Trinken geeignet ist!), hab festes Shampoo und Seife im Gepäck (spart außerdem Gewicht + Platz), bevorzuge Menstruationstassen- oder Höschen und transportiere dein To-Go-Lunch in einer Box – was zuhause klappt, geht auch unterwegs.
Vermeide Dutzende Kilo CO2 – mit einer Öko-Unterkunft
Auf Good Travel, fairunterwegs.org oder Bookitgreen findest du eine große Auswahl an umweltfreundlichen Unterkünften.
Diese sind zum Beispiel nachhaltig gebaut, setzen auf ökologische Reinigungsmittel und Strom aus erneuerbaren Energien, sie vermeiden Müll, bereiten Regenwasser auf, sind mit dem ÖPNV erreichbar oder besitzen Haushaltsgeräte der Klasse A – bevorzuge sie, wann immer du kannst!
Bedenke: Herkömmliche Hotels stoßen durchschnittlich folgende CO2-Emissionen pro Kopf und Nacht aus:
- 0 bis 2 Sterne: 24,7 kg
- 3 Sterne: 16,9 kg
- 4 Sterne: 21 kg
- 5 Sterne: 47,6 kg
Bei zwei Wochen im 3-Sterne-Hotel kommen also schnell über 230 Kilo CO2 zusammen. Nachhaltige Unterkünfte sind eine wirklich tolle Alternative und unterstützen obendrauf häufig familiengeführte Betriebe.
Gehe sparsam mit den Ressourcen um
Egal, ob du im konventionellen Hotel wohnst oder eine Öko-Unterkunft gebucht hast: Auch dein eigenes Verhalten entscheidet, wie umweltfreundlich der Aufenthalt letztendlich ist.
Lass die Handtücher nicht öfter waschen als notwendig (und du es zuhause tust), schließe beim Heizen das Fenster und gehe verantwortungsvoll mit dem Wasser um – bedenke hier auch, dass nicht alle Regionen eine so gute Versorgung genießen wie wir in Deutschland.
Sag Nein zu Tierqual-Angeboten
Süße Löwenbabys streicheln, auf Elefanten reiten oder sich von Delfinen durchs Wasser ziehen lassen: Ein durchaus verlockendes Angebot, schließlich kommen wir Tieren selten so nahe (erst recht keinen exotischen Arten). Trotzdem möchten wir dich bitten, dieser Versuchung zu widerstehen.
Schlechte Haltebedingungen sind hier leider nur der Anfang eines qualvollen Daseins – dazu kommen schmerzhafte Erziehungspraktiken, frühe Trennungen von der Mutter, Betäubungsmittel und andere Dinge. Davon abgesehen stellt sich ohnehin die Frage, ob wir Wildtiere anfassen und in Gefangenschaft stecken sollten, um uns an ihnen zu erfreuen.
Die gute Nachricht: Auf ein unvergessliches Tier-Erlebnis musst du trotzdem nicht verzichten. Wie wäre es mit Whale-Watching in Schottland, Sylt oder Portugal (am besten vom Strand aus)? Robben beobachten auf Helgoland? Orcas während einer Kajaktour durch Norwegen begegnen? In fernen Ländern findest du auch Angebote wie Safari- oder Dschungeltouren.
Faustregel: Können Wildtiere gestreichelt oder geritten werden, befinden sie sich in Gefangenschaft oder treten sie in Entertainmentshows auf, handelt es sich definitiv um unseriöse Anbieter.
Fazit: Unseren Planeten lieben und ihn trotzdem entdecken – das geht!
Ein einziger All-inklusive-Urlaub kann die Erde mit hunderten Kilos Co2 belasten – aber das muss nicht sein! Wer lieber langsam reist, nachhaltige Unterkünfte bucht und auch unterwegs Ressourcen spart, kann unseren Planeten erkunden, ohne ihm zu schaden. Hast du weitere Tipps? Dann verrate sie uns in den Kommentaren!
Bildnachweis:
© pexels / Element5 Digital