Weihnachten ist das Fest der Liebe – und die Zeit, in der wir noch mehr Ressourcen verschwenden als das restliche Jahr. Irgendwie ganz schön paradox, oder? Die gute Nachricht: Es braucht gar mit viel, um die weihnachtliche Öko-Sünde zu entschärfen – wie es geht, verraten diese 9 Tipps.
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Entscheide dich für Alternativen zum Weihnachtsbaum
Viele viele Monate herangewachsen, werden sie in wenigen Augenblicken gefällt – um zwei oder drei Wochen im Wohnzimmer zu stehen: Ein Schicksal, das alleine in Deutschland jedes Jahr 20 Millionen (!) Tannen trifft. Eine unglaubliche Belastung für das Klima, schließlich speichern die Bäume Kohlendioxid, welches bei ihrem Tod in die Atmosphäre gelangt.
Das ist allerdings nicht das einzige Problem: Weihnachtsbäume wachsen fast immer in riesigen Monokulturen. Als solche stehlen sie Wildtieren wertvollen Lebensraum und schaden dem Boden – weil sie diesem stets die gleichen Nährstoffe entziehen, sinkt die Fruchtbarkeit.
Gleichzeitig werden die Bäume für Schädlinge und Krankheiten anfälliger. Um dem entgegenzuwirken, kommen literweise Herbizide und Pestizide zum Einsatz – Toxine, die du definitiv nicht zu Hause haben möchtest.
Aber was ist die Lösung, wenn der Verzicht keine Option für dich ist? Manche Menschen greifen der Umwelt zuliebe auf Plastikbäume zurück. Leider belasten auch diese unseren Planeten enorm. Im direkten Vergleich müsstest du sie 20 Jahre lang aufstellen, damit sie sich ökologisch rentieren.
Besser: einen Weihnachtsbaum mieten. Dieser kommt inklusive Wurzeln im Topf und wird nach dem Fest zurückgeschickt. Damit er keine Schäden erleidet und später gut anwächst, braucht er etwas Pflege. Gewöhne ihn langsam an das warme Wohnzimmer und gieße ihn regelmäßig.
Finger weg von Billig-Anbietern – hier sind Monokulturen und Pestizid an der Tagesordnung. Außerdem wachsen solche Bäume meistens sehr schlecht an. Sie mietfähig zu machen, ist nämlich eine Herausforderung und die kostet Geld.
Eine weitere tolle Alternative zum klassischen Weihnachtsbaum sind hübsch geschmückte Äste oder zum Baum geformte Holzelemente. Tipp: Sieh dich einfach mal bei Pinterest um!
Schenke nachhaltig – und sinnvoll
Wenn es um unseren persönlichen CO2-Fußabdruck geht, halten viele Menschen das Auto für den großen Klimasünder. Weitaus schlimmer: unser Konsum – was wir tagtäglich kaufen, macht rund 40 Prozent aus! Grund genug, Weihnachtsgeschenke sorgfältig auszuwählen.
Nachhaltige Ideen sind unserem Planeten natürlich immer willkommen. Ein paar davon findest du deswegen in diesem Blogbeitrag.
Mindestens genauso wichtig: Präsente wählen, die dem Beschenkten wirklich gefallen – anstatt im Müll zu landen oder in irgendeiner Ecke zu verstauben. Im Zweifel ist es manchmal besser, gar nichts zu verschenken. Wer sich damit unwohl fühlt, kann konkrete Wünsche erfragen, eine schöne Schokolade auswählen oder Ausflüge planen.
Tische ein vegetarisches oder veganes Festmahl auf
Muss es zu Weihnachten immer ein Braten sein? Mindestens genauso lecker: Alternativen aus Hülsenfrüchten, Nüssen oder Maronen. Pflanzliche Produkte sparen enorme Mengen Treibhausgase, Wasser, Land und Pestizide ein – und warum am Fest der Liebe nicht auch unseren Planeten beschenken?
Kaufe nachhaltige Kerzen aus Bienenwachs oder Raps
Kerzen zaubern eine herrliche Atmosphäre ins Heim. Viele sind jedoch leider alles andere als nachhaltig – meistens kommt hier nämlich Paraffin zum Einsatz, welches wiederum aus Erdöl gewonnen wird.
Schlecht für unseren Planeten und schlecht für die Raumluft: Vor allem in Billigprodukten findet Stiftung Warentest immer wieder bedenkliche Inhaltsstoffe – die nach dem Abbrennen auch in deinen Körper gelangen.
Besser: Kerzen aus 100 % Bienenwachs, Raps- oder Sojaöl. Letztere werden allerdings gerne aus den USA importiert. Stearinkerzen wiederum bestehen sehr oft aus Palmöl, auch hier ist also etwas Vorsicht gefragt.
Kaufe einen nachhaltigen Adventskalender
Klar ist: Für einen Adventskalender wird man nie zu alt! Klar ist aber leider auch: Viele Schokokalender sind mit Mineralölen und anderen Problemstoffen belastet. Lege deswegen gerne Wert auf Bio- und Fairtrade-Qualität oder fülle die Tütchen für deine Liebsten selbst. Hier hast du den Inhalt in der Hand – und vielleicht muss es ja nicht immer Schokolade sein?
Ebenfalls toll: Gutscheine für Ausflüge oder Massagen, Gewürze, Kaffee, getrocknete Früchte, Naturkosmetik oder Zero-Waste-Alternativen für Einwegprodukte. Und für dich selbst? Haben wir einen Adventskalender liebevoll zusammengestellt – in Kraftpapiertütchen verpackt und mit nachhaltigen Überraschungen.
Verwandle das Konsumfest in eine Feier der Gemeinsamkeit
In vielen Familien gehören Geschenke einfach zum Weihnachtsfest dazu. Eigentlich eine schöne Tradition, aber spätestens wenn dir die Ideen ausgehen, das Präsente-Shopping nur noch zum Stress wird und deine Liebsten ohnehin alles haben (oder es sich selbst kaufen), stellt sich unweigerlich die Frage: Muss das wirklich sein?
Warum nicht ein Weihnachten ohne Geschenke verbringen – und stattdessen umso mehr die Gemeinsamkeit und Nächstenliebe zelebrieren?
Möchtest du auf kleine Aufmerksamkeiten nicht verzichten, könntet ihr große Pakethaufen unter dem Weihnachtsbaum gegen eine Wichtelrunde ersetzen. So bekommt jeder ein Geschenk, das mit viel Sorgfalt ausgewählt wurde – einfach weil mehr Zeit bleibt.
Gemeinsam spenden
Gehörst auch du zu den Menschen, die unglaublich gerne Geschenke machen? Vielleicht sogar lieber, als du selbst welche bekommst? Darauf musst du nicht verzichten, sogar dann nicht, wenn ihr in der Familie vereinbart habt, keine Bescherung zu veranstalten.
Tut euch zusammen – und spendet für einen guten Zweck. Stellt zum Beispiel ein Glas oder eine Spardose auf den Tisch, jeder tut rein, was er entbehren kann und was zusammenkommt, geht an eine Organisation. Tipp: Tauscht diese Jahr für Jahr – wohin das Geld fließt, entscheidet ihr abwechselnd.
Genieße umweltfreundliche Süßigkeiten
Weihnachten ohne Süßigkeiten? Das wäre vielleicht gesünder, aber nur halb so schön. Auch für den Planeten ein Genuss: faire Bio-Schokolade, heimische Nüsse, zimtige Apfelchips und selbstgemachte Leckereien mit regionalen Zutaten.
Zum Beispiel gebrannte Wal- oder Haselnüsse – die verbrauchen weniger Wasser als Mandeln und wachsen vielleicht sogar vor deiner Haustür.
Hol dir den schönsten Naturschmuck ins Haus
Kostet nichts und ist garantiert biologisch abbaubar: Weihnachtsdeko aus der Natur! Tannenzapfen, getrocknete Blätter oder Orangenscheiben und geschmückte Äste sehen richtig hübsch aus und zaubern eine herrliche Atmosphäre ins Heim.
Also: Warum bei dem nächsten Spaziergang nicht die Augen offenhalten? Versprochen: Dir werden beinahe unendliche Möglichkeiten begegnen, deine Wohnung oder das Haus behaglich und natürlich zu schmücken. Und wer noch etwas Inspiration braucht, dem sei Pinterest ans Herz gelegt.
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